Der Süden Israels, auf den ich in dieser Seite eingehen möchte, erstreckt sich im Westen ab dem südlichsten Ende von Tel Aviv und im Osten ab dem südlichsten Ende des Toten Meeres, bis hin zum südlichsten Zipfel von Israel, der, an das Rote Meer und Ägypten angrenzenden, Stadt Eilat.
Wie kommt man am besten nach Eilat?
Wie könnte ein Roadtrip durch den Süden aussehen?
Was gibt es im Süden überhaupt zu sehen?
All diese Fragen beantworte ich euch auf dieser Seite:
Wie ihr auf der Karte sehen könnt, muss man von Tel Aviv nach Eilat mit dem Auto eine etwas längere Strecke von ca. 340 Kilometern und 3,5 - 4 Stunden zurücklegen.
Neben dem Auto, kann man auch mit dem Bus oder Flugzeug anreisen. Der öffentliche Bus von Tel Aviv nach Eilat fährt ab dem zentralen Busbahnhof Tel Aviv und benötigt 5-6 Stunden. Der Bus fährt bis zu 10 x am Tag; Freitags fahren die Busse bis etwa 16.00 Uhr und Samstags bis etwa 14.00 Uhr. Den Busfahrplan findet ihr hier und die Fahrt muss im Vorfeld reserviert werden. Da die Online-Buchung nur auf Hebräisch möglich ist, könnt über das Egged Call Center (972-3-6948888) buchen. Ein Ticket für Erwachsene kostet ca. 82 NIS (ca. 20,- EUR) pro Strecke.
Wenn ihr etwas Flexibilität mitbringt und mit genügend Vorlaufzeit bucht, findet ihr auf der Webseite von Arkia Low Cost Flüge von Tel Aviv nach Eilat für ca. 60,- € hin und zurück. Die Flugzeit beträgt gerade einmal 60 Minuten und der Flughafen in Eilat liegt im Stadtzentrum.
Wer während seines Aufenthalts in Israel viel vom Land und vor allem von der Negev Wüste sehen möchte, dem kann ich sehr ans Herz legen, zumindest eine der Strecken von Tel Aviv nach Eilat oder von Eilat nach Tel Aviv mit dem Auto zurück zu legen. Auch wenn die Autofahrt sicherlich lang und anstrengend ist, lohnt es sich sehr!
Eine 3- bis 4-tägige Route könnte beispielsweise so aussehen.
Tag 1:
Tel Aviv -> Ein Avdat Nationalpark & Sde Boker (170 km, 1 Std. 50 Min.)
Ein Avdat Nationalpark -> Mizpe Ramon (25 km, 20 Min.)
Mizpe Ramon -> Eilat (150 km, 1 Std. 40 Min.)
Beachtet, dass es zwischen Mizpe Ramon und Eilat keine Tankstelle mehr gibt! Also unbedingt in Mizpe Ramon nochmal tanken!
Tag 2:
Eilat -> Red Canyon (25 km, 20 Min.)
Red Canyon -> Dolphin Reef Eilat (25 km, 20 Min.)
Tag 3:
Eilat -> Timna Valley (40 km, 40 Min.)
Timna Valley -> Tel Aviv (331 km, 3 Std. 45 Min.)
oder Timna Valley -> Totes Meer/Ein Bokek (190 km, 2 Std. 15 Min.)
Tag 4 (nähere Infos zu diesen Stationen erhaltet ihr hier):
Totes Meer/Ein Bokek -> Masada Nationalpark (15 km, 15 Min.)
Masada Nationalpark -> Ein Gedi Nationalpark (20 km, 20 Min.)
Ein Gedi Nationalpark -> Tel Aviv (140 km, 1 Std. 55 Min.)
Für den Besuch des Mizpe Ramon Canyons oder des Red Canyons müsst ihr nichts zahlen. Falls ihr drei oder mehr der öffentlichen Nationalparks besuchen wollt (z. B. Ein Avdat, Masada Nationalpark und Ein Gedi) lohnt es sich, ein Sparticket zu kaufen. Der Timna Nationalpark ist privat geführt, wodurch der Eintritt etwas teurer ist und nicht zu dem Sparticket hinzu gezählt werden kann.
Unterkunfts-Empfehlungen findet ihr hier.
Bei genügend Zeit kann man den Trip nach Eilat auch noch mit einer Reise nach Jordanien verbinden, allerdings ist diese, alleine durch die Grenzübergang-Gebühren, sehr kostspielig. Nähere Infos dazu findest du in meinem Jordanien-Beitrag!
Und falls du Eilat und die Umgebung nicht alleine erkunden möchtest oder etwas mehr über die Kultur, die Menschen und die Natur lernen willst, dann kann ich "Abraham Tours" von Herzen empfehlen:
https://abrahamtours.com/theme/eilat-tours/
Ein Avdat gehört nicht zu den bekanntesten Nationalparks und überrascht gerade deshalb in der knochentrockenen Wüste mit einer ganzjährige Süßwasserquelle und dem kreidefarbenen Canyon! Das schwimmen ist zum Schutz der Fauna (z. B. der vielen Steinböcke und Geier) nicht erlaubt, aber dafür findet man hier unberührte, und nicht durch Touristen überlaufene, Natur!
Der Nationalpark befindet sich mitten in der Negev Wüste, knapp 2 Stunden Fahrstunden von Tel Aviv entfernt. Wenn ihr euch auf dem Weg zum Mizpe Ramon Canyon oder nach Eilat befindet, kommt ihr ohnehin direkt an dem Park vorbei und solltet auf jeden Fall einen kleinen Stop einlegen. Am Haupteingang (Lower entrance) befindet sich nämlich das Grab Ben Gurion's (Israels erster Ministerpräsident) und seiner Frau. Das Grab ist max. 5 Gehminuten vom Parkplatz des Haupteinganges entfernt und liegt an einem wunderschönen Aussichtspunkt, von dem ihr - natürlich kostenlos - den Ein Avdat Nationalpark überblicken könnt.
Falls ihr euch dafür entscheidet, den Ein Avdat Nationalpark zu besuchen, solltet ihr (für den kürzeren Wanderweg) etwa 2 Stunden einplanen. Vom Haupteingang aus fahrt ihr nochmal knapp 5 Minuten mit dem Auto in den Canyon hinein, von wo aus der etwa 1,5 km langer Wanderweg zu dem Ein Avdat Pool & Wasserfall und zurück führt.
Der längere Wanderweg führt zum Südeingang des Parks und ihr solltet diesen mindestens 2,5 Stunden vor Schließung des Parks beginnen, da der Abschnitt ab dem Ein Avdat Pool Leitern beinhaltet, die man zwar hinauf klettern, aber nicht wieder absteigen kann. Somit braucht man auch zwingend einen Fahrer, der das Auto vom Haupteingang zum Südeingang fährt und die Gruppe am Ende des längeren Wanderweges einsammeln kann.
Die Öffnungszeiten des Ein Avdat Nationalparks sind auf der offziellen Parkseite nachzulesen.
Der reguläre Eintritt für Erwachsene kostet 28,- ILS. Spartickets sind erhältlich, wenn man plant 3 Nationalparks (78,- ILS) oder 6 Nationalparks (110,- ILS) zu besuchen. Andere Nationalparks, die ich empfehlen kann, sind beispielsweise Ein Gedi, Masada oder Gan Hashlosha.
Der Ramonkrater in der Negev-Wüste Israels ist der weltweit größte Erosionskrater (oder auch Makhtesh genannt) und dieser hier wurde vor rund 220 Millionen Jahren geschaffen, als noch Ozeane das Gebiet bedeckten. Der Ramonkrater ist der größte Erosionskrater weltweit, er ist 40 km lang, zwischen 2 und 10 km breit und bis zu 500 m tief. Damit ist er auch Israels größter Nationalpark, das Ramon Nature Reserve.
Ganz in der Nöhe gibt es den "Makhtesh Katan", hebräisch für kleiner Krater, der mit 5 km x 7 km der drittgrößte Krater in Israel ist. Insgesamt gibt es fünf Makhteshim in ganz Israel und sieben weltweit - aber die würde ich vor dem dritten oder vierten Aufenthalt in Israel nicht auf meine To-Do-Liste setzen ;-)
In der Stadt Mizpe Ramon, die direkt am Krater gelegen ist, gibt es ein Besucherzentrum, das kostenlose Landkarten des Kraters, in dem alle Wanderwege eingezeichnet sind, verteilt. Außerdem gibt es an dem Besucherzentrum viele Parkplätze und einen tollen Ausblick auf den gesamten Krater.
Für die Aussichtspunkte am Ramonkrater oder den Zugang zu den Wanderwegen müsst ihr keinen Eintritt zahlen! Im Besucherzentrum gibt es die Möglichkeit sich einen Film über die Entstehungsgeschichte des Kraters anzusehen - hierzu habe ich aber keinerlei Erfahrungsberichte. Ganz in der Nähe des Besucherzentrums gibt es ein "Bio Ramon", was so etwas ähnliches wie einen kleinen Zoo darstellen soll. Bitte besucht dieses "Bio Ramon" nicht - hier sind Tiere wie Schildkröten, Echsen, etc. in viel zu kleine Gehege eingesperrt!
Wenige Minuten vom Besucherzentrum entfernt befindet sich das Spice Route Quarter, das alte Industriegebiet von Mitzpe Ramon, in dem heute viele kleine, süße Boutiquen, Gästehäusern, Bäckereien, Restaurants und sogar ein Jazzclub zu finden sind. Zur Stärkung kann ich euch ganz besonders das Restaurant des "Spice Quarter Inn" empfehlen - hier gibt es unglaubliche leckere Suppen, andere gesunde Hauptgerichte und einen glutenfreien Kuchen.
Noch eine ganz wichtige Anmerkung: Zwischen Mizpe Ramon und Eilat gibt es keine Tankstelle! Wenn ihr auf der sicheren Seite sein und nicht wie ich mitten in der Wüste liegen bleiben wollt... tankt besser nochmal voll ;-)
Eilat ist die südlichste Stadt Israels, liegt direkt am Roten Meer, grenzt an Jordanien und Ägypten und hat 50.724 Einwohnern, einen belebten Hafen und wunderschöne Korallenriffe. Vor allem ist Eilat aber bekannt als beliebter Ferienort für Israeli's, da es hier unzählige (All Inclusive-) Resorts und ein reges Nachtleben gibt. Es gibt auch viele große Einkaufszentren, da für Waren und Dienstleistungen keine MwSt. anfällt! Allerdings ist in ganz Israel alles sehr teuer, sodass man mit der Steuerersparnis europäische Preise erhält!
Die Temperaturen im Sommer liegen oft über 40 Grad, während es im Winter auf angenehme 22 Grad abkühlt. Die Wassertemperaturen reichen von 22 bis zu 28 Grad. Es lohnt sich somit auf jeden Fall zum schnorcheln nach Eilat zu kommen. Das ökologische Tauchzentrum Tzlilut wurde mir von einer lieben Freundin empfohlen, ich selber habe aber habe hierzu noch keine Erfahrungsberichte:
Das Under Water Observatorium in Eilat würde ich euch übrigens nicht empfehlen! Obwohl das Observatorium an sich eine schöne Idee ist, da man einen Turm hinuntersteigt und die Unterwasserwelt durch die Fenster beobachten, kann ohne zu stören, gehört hierzu an Land ein Aqua-Zoo. Teilweise habe die Tiere nur sehr kleine Becken und nicht genügend Freiraum, sodass ich das an dieser Stelle hier nicht unterstützen möchte.
Meiner Meinung nach müsst ihr auch die Stadt Eilat an sich nicht unbedingt gesehen haben, allerdings ist die Umgebung mit dem Red Canyon, dem Dolphin Reef, den Tauchmöglichkeiten am Roten Meer oder dem Timna Park wunderschön, sodass Eilat der perfekte Ort zum Übernachten ist!
Falls ihr auf der Suche nach einer einfachen, aber dennoch sehr sauberen Übernachtungsmöglichkeit seid, kann ich euch das HI Hostel Eilat sehr empfehlen! Weitere Infos findet ihr hier.
Im übrigen gibt es ganz in der Nähe von Eilat einen Grenzübergang nach Jordanien oder Ägypten/Sinai. Meinen Reisebericht aus Jordanien findet ihr hier!
Der Red Canyon ist ein kostenloser Wanderweg, liegt etwa 20 Minuten nördlich von Eilat, mitten in der steinigen Wüste und an der Grenze zu Ägypten. Die Eingabe "Red Canyon" im Navigationssystem genügt, um auf den kleinen Parkplatz geführt zu werden.
Um die Wanderung durch den Red Canyon und diese atemberaubende Natur in vollen Zügen genießen zu können, solltet ihr 2-3 Stunden einplanen. Da es, vor allem im Sommer, in dieser Gegend sehr heiß werden kann (teilweise über 40 Grad), sollte man diesen Programmpunkt für den Morgen oder späten Nachmittag einplanen.
Nehmt unbedingt genügend Wasser mit, da es sich hierbei nicht um einen offiziellen Wanderweg handelt und es somit auch nirgends die Möglichkeit gibt, Getränke zu kaufen. Auch öffentliche Toiletten gibt es keine, also habt vielleicht ein paar Taschentücher dabei ;-)
Wie ihr auf den Bildern in meiner Galerie sehen könnt, klettert man mit Hilfe von Leitern in den Canyon hinein. Das ist auch der Grund, weshalb ich den Red Canyon nicht für Kleinkinder empfehlen würde! Auf dem Rückweg hat man die Wahl, entweder den Canyon auf dem selben Wege wieder zurück zu klettern, oder den etwas schwereren Wanderweg, der außerhalb bzw. oberhalb des Canyon zurück führt zu wählen. Auch hier gibt es zur Unterstützung wieder Leitern bzw. Halterungen, aber Höhenangst solltet ihr für diesen Weg wohl besser nicht haben.
In jedem Fall: feste Wanderschuhe einpacken!
Das Dolphin Reef in Eilat zählt für mich auf jeden Fall zu den schönsten Orten in ganz Israel!
MIt einem Eintrittspreis von 69 ILS für Erwachsene und 48 ILS für Kinder ist das Dolphin Reef zwar nicht ganz so günstig, dennoch ist es absolut lohnenswert!
An den Ufern des Roten Meeres kann man Delfine von den schwimmenden Piers, einem Strandabschnitt oder von mehreren Aussichtspunkten aus in ihrer natürlichen Umgebung beim jagen, spielen und umwerben beobachten. Die Delfine können frei zwischen menschlicher Gesellschaft oder ihrem Alltag in der Gruppe auf offenem Meer wählen, zu dem sie zu jeder Zeit freien Zugang haben.
Wer die Delfine aus noch geringerer Distanz und auch unter Wasser beobachten möchtet, kann sich im Voraus einen Termin zum schnorcheln (für 290 ILS) oder tauchen (für 349 ILS) buchen. Da die Delfine nicht in ihrer natürlichen Umgebung gestört werden sollen, ist es nicht erlaubt, die Delphine anzufassen während man im Wasser ist, selbst wenn sie direkt an einem vorbei schwimmen! Sitzt man jedoch auf einem der schwimmenden Piers und die Delfine kommen aus freier Entscheidung zu einem, ist das anfassen erlaubt.
Der Bar & Chill-Out Bereich ist ab 18 Jahren zugänglich und bietet unzählige, gemütliche Ecken, um den gesamten Tag im Reef zu verweilen. Alle Speisen und Getränke, die wir bestellt haben, waren sehr lecker!
Für Familien gibt es einen Strandabschnitt mit einer weiteren Bar und zwei Imbiss-Ständen.
Ausführliche Informationen erhaltet ihr auf der Webseite des Dolphin Reef: www.dolphinreef.co.il
Der Timna Park bedeckt eine Fläche von 60 Quadratkilometern und wurde gemeinsam vom Jüdischen Nationalfond, dem Gemeinderat Eilat und der großzügigen Spende der Familie Chudnow aus Milwaukee, USA, errichtet. Somit gehört er nicht zu der National Park Authority und Sparpakete in Verbindung mit anderen Nationalparks in Israel sind nicht erhältlich!
Öffnungszeiten und Preise könnt ihr auf der Webseite des Timna Parks nachschauen: http://www.parktimna.co.il/EN/Info/
Falls ihr den Park nicht besuchen wollt, dann lohnt es sich trotzdem einen kleinen Stop auf der von der Schnellstraße 90 aus abbiegenden Straße Richtung Timna Park einzulegen, da das Landschaftsbild einmalig ist, hier sehr wenige Autos fahren und ihr somit in aller Ruhe Fotos schießen könnt!
Nur 3 km vom offiziellen Timna Park entfernt, liegt der "Hidden Lake Timna", dessen genauer Standort auch unter diesem Namen in Google Maps zu finden ist!
Da dieser kleine See nicht zum offiziellen Parkgelände gehört und keine Eintrittsgebühren zu entrichten sind, ist der Weg zum Hidden Lake sehr holprig und mit Vorsicht zu befahren. Vor 6.500 Jahren stand an dieser Stelle übrigens noch eine Kupfermine.
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