Eure Reise nach Israel kann perfekt mit einer Reise nach Jordanien kombiniert werden, denn am 26. Oktober 1994 wurde der Friedensvertrag der beiden Länder von König Hussein von Jordanien, vom israelischen Ministerpräsidenten Yitzhak Rabin und von US-Präsident Bill Clinton unterzeichnet.
Meine Tipps und Erfahrungen rund um den Besuch der Felsenstadt Petra und der Wüste Wadi Rum:
Falls ihr von Israel aus nach Jordanien reisen wollt, gibt es folgende Grenzübergänge:
Nähere Informationen zu den einzelnen Grenzübergängen sind beispielsweise auf der Webseite von Tourist Israel nachzulesen.
Ich bin bisher 2 mal in Jordanien gewesen und habe mich beide Male eine geführte Tour bei Tourist Israel entschieden. Beim ersten Mal haben eine Freundin von mir und ich uns für die 2-Tages-Tour nach Petra & Wadi Rum (ab Eilat) entschieden. Beim zweiten Mal haben mein Mann und ich an einer 1-Tages-Tour nach Petra (ab Eilat) teilgenommen, da er nur begrenzt Urlaub bekommen hat.
Zu den Kosten: Bevor ich euch Näheres über die Touren und unseren Aufenthalt in Jordanien erzähle, solltet ihr wissen, dass die Trips nach Jordanien nicht günstig sind. So kostet die 1-Tages-Tour ab Eilat 320 $ und die 2-Tages-Tour ab Eilat 460 $. Das liegt vor allem daran, dass man alleine für den Grenzübergang nach Jordanien 125 $ zahlt, egal ob man nur einen oder drei Tage dort ist. Außerdem kostet der Eintritt zur Felsenstadt Petra 130 $. Falls ihr genug Zeit für die Reise eingeplant habt, lohnt sich also allein wegen den Grenzübergangsgebühren schon eine mindestens 2-Tägige Tour.
Hinzu kommt dann natürlich noch die Anreise nach Eilat und der Aufenthalt an sich. Ihr solltet mindestens einen Tag vorher anreisen, da die Abholung am Hotel bereits um 07:00 Uhr ist. Unabhängig von der Jordanien-Reise lohnt es sich, den Süden Israels zu erkunden - Eilat ist der südlichste Punkt und von Tel Aviv aus seid ihr mit dem Auto rund 5 Stunden unterwegs (alternativ gibt es Flugverbindungen ab Tel Aviv). In Eilat gibt es aber einiges zu sehen - z. B. den Krater in Mizpe Ramon, das Dolphin Reef in Eilat oder den Red Canyon. Näheres dazu findet ihr unter Reisen > Der Süden.
Trotz der hohen Kosten kann ich die Reise nach Petra jedem nur ans Herz legen und auch absolut die Touren von Tourist Israel empfehlen. Natürlich könnt ihr Jordanien auch auf eigene Faust erkunden, aber unsere Rechnungen haben damals ergeben, das man dadurch nicht sonderlich viel spart, aber auf jeden Fall mehr Stress hat! Falls ihr trotzdem noch dazu tendiert Jordanien selbst zu erkunden, hier ein paar Tipps: Von der Grenze in Eilat kostet ein Taxi nach Aqaba (16$), von Aqaba aus kann man per Bus (JETT bus hin und zurück für 30$ p. P.), mit einem Mietwagen (40$ p. P.) oder mit dem Taxi (85 $ hin und zurück) nach Petra anreisen. Wir wurden durch den Touranbieter direkt an der Grenze abgeholt, deshalb habe ich hierzu keine Erfahrungsberichte. WICHTIG: Wenn ihr alleine nach Jordanien reisen wollt, muss das Visa im Vorfeld organisiert werden. In unserem Fall hat sich ebenfalls der Touranbieter darum gekümmert. Nähere Informationen für die Reise nach Jordanien findet ihr auch unter www.visitjordan.com
Noch ein Hinweis zum Wetter: Jordanien hat heiße und trockene Sommer (36°C) und nasse, relativ kalte Winder. Die beste Zeit für einen Besuch ist wahrscheinlich während dem Frühling (März - Mai) oder Herbst (September - November). Dann sind die Temperaturen angenehm und warm, zwischen 18 und 25 Grad. Nachts ist es deutlich kühler in der Wüste, sodass ihr euch ggf. einen dicken Pulli einpacken solltet.
Nun zu Touren, die von Tourist Israel angeboten wurden und die wir selbst gebucht haben:
Die Abholung durch einen kleinen Sammelbus von Tourist Israel erfolgte um 7:00 Uhr morgens an unserem Hotel in Eilat. Nach einem kurzen Stop an einer Tankstelle, wo weitere Mitreisende eingesammelt wurden, wurden wir zur Grenze Yitzhak Rabin gefahren. Unser Tourguide auf israelischer Seite erklärte uns den weiteren Ablauf (denn auf jordanischer Seite nahm und ein neuer, jordanischer Tourguide in Empfang) und Stand für Probleme beim Grenzübergang zur Seite.
Über die Hilfe beim Grenzübergang waren wir beide Male sehr dankbar, denn beim ersten Mal wurde mir unterstellt, dass mein Visum abgelaufen war, was nicht stimmte, und beim zweiten Mal hatte mein Mann Probleme, da er kurz zuvor seinen Reisepass verloren hat und von der dt. Botschaft in Tel Aviv einen neuen erhalten hatte. Aber kurz gesagt: Versucht euch nicht aus der Ruhe bringen zu lassen! Ich denke manchmal wollen sie die Touristen auch auf die Probe stellen und sehen, wie man sich unter Druck verhält. Auch dank der Hilfe unseres Tourguides auf israelischer Seite ließen sich die Schwierigkeiten recht schnell aus der Welt schaffen und wir konnten nach Jordanien einreisen (hierbei ging es übrigens nie um die Ausreise an sich, sondern schon um die Rückreise nach Israel am selben Abend oder darauffolgenden Tag).
Nachdem wir also auf jordanischer Seite von unserem zweiten Tourguide in Empfang genommen wurden, sind wir mit einem großen Reisebus etwa 2 Stunden durch die Jordanische Wüste zur Felsenstadt Petra gefahren worden und haben auf der Fahrt bereits einiges über das Land, deren Politik sowie Petra an sich erfahren. Ein paar Fakten am Rande: Das Königreich Jordanien ist mit seiner sehr volksnahen Königsfamilie eine Art ruhige Insel mitten im krisengeschüttelten Nahen Osten. Mehr und mehr Frauen machen wohl eine Ausbildung und/oder studieren, wodurch Frauen in der Berufswelt zunehmend geschätzt werden. Aufgrund des Islams als Staatsreligion sind Frauen dennoch häufig verschleiert und man sollte daher auch als Touristin auf freizügige Kleidung verzichten. Die mehr als 2.000 Jahre alte Felsenstadt Petra, mit ihren rund 800 erhaltenen, historischen Monumenten, wurde 1985 in die Liste des UNESCO-Welterbes aufgenommen und zählt zu den modernen sieben Weltwundern. Für Europa wurde Petra erst 1812 von einem Schweizer Arabienreisenden neu entdeckt.
Kurz vor der Ankunft in Petra erfolgte ein kurzer Stop an einem Aussichtspunkt mit der Möglichkeit ein paar Souvenirs zu shoppen.
Nachdem wir Petra erreicht haben, erfolgte vom Eingang aus ein 1,2 km langen Spaziergang durch "The Siq", eine Schlucht, um zu der bekannten Schatzkammer zu gelangen, wofür man etwa 35 Minuten braucht. Für diejenigen, die nicht so gut zu Fuß sind, gibt es die Möglichkeit den Weg auf einem Pferd oder in einer Kutsche zurück zu legen. Ohne im Vorfeld viel über Petra gewusst zu haben, hatte ich mich eigentlich nur auf die aus "Indiana Jones und der letzte Kreuzzug" bekannte Schatzkammer gefreut. Gerade deshalb war ich von der atemberaubenden Natur in dieser langen Schlucht, sowie den ganzen Sehenswürdigkeiten auf dem Weg dort hin überwältigt. So kommt ihr zum Beispiel an dem "Obelisk Tomb", einem Grab, vorbei. Die vier Obelisken sowie die Figur in der Mitte könnten für die fünf Menschen stehen, die hier begraben wurden.
Am Ende der Schlucht "The Siq" angekommen, kommt dramatisch die Schatzkammer "The Treasury" zum Vorschein - ein ganz besonderer und sehr beeindruckender Moment! Die Schatzkammer, die man leider nicht betreten darf, ist 40 m hoch und sehr gut erhalten.
Es lohnt sich sehr, nach der Schatzkammer ein wenig weiter zu spazieren. Nur ein paar Meter weiter kommt ihr auf der linken Seite zu dem Amphietheater, in das damals wohl um die 8.500 Menschen gepasst haben. Wenige Meter weiter seht ihr auf der rechten Seite das "Tomb of the Urn", von wo aus man einen guten Blick über das weitere Tal hat. Denn alles was ihr bis hier hin gesehen habt, ist nur der Anfang - um einen Großteil der Stadt zu erkunden müsstet ihr mindestens 2-3 Tage Aufenthalt in Petra einplanen (Tourist Israel bietet zum Beispiel 3-Tages-Touren an, sodass man an dem ersten Tag eine geführte Tour durch Petra erhält und am zweiten Tag alles auf eigene Faust erkunden kann).
Von dem "Tomb of the Urn" und dem Aussichtspunkt über das Tal aus hatten wir 1,5 Stunden frei zu unserer Verfügung und haben uns entschieden nochmal zurück zur Schatzkammer zu gehen und einen Blick von oben zu erhaschen... Um ehrlich zu sein: Ich würde es nicht nochmal machen & Tourist Israel rät ebenfalls davon ab, da es wirklich sehr gefährlich ist. Zu den Aussichtspunkten auf den Felsen kommt man nämlich nur durch ungesichertes hochklettern. Einer der Beduinen (über die es leider viele negativen Berichte gibt, in denen sie als Betrüger und Lügner betitelt werden und auch ich muss zugeben, dass ich sie als sehr aufdringlich empfunden habe) hat uns gegen ein kleines Taschengeld den Weg nach oben gezeigt und ist "vorgeklettert". Wir haben im Nachhinein erfahren, dass es wohl noch ungefährlichere Wege gibt. Falls ihr also unbedingt ein Foto von der Schatzkammer aus der Vogelperspektive haben wollt, solltet ihr euch im Vorfeld gut über mögliche, ungefährlichere Aufstiegswege erkundigen.
Der Weg zurück zum Ausgang führte wieder durch die Schlucht "The Siq". In dem Restaurant "Sand Stone" sind wir wieder auf unsere Gruppe gestoßen und haben gemeinsam zu Mittag gegessen. Natürlich war es dort recht touristisch, aber dennoch lecker und vor allem traditionell.
Je nach dem welche Tour ihr gebucht habt, gibt es nun unterschiedliche Verläufe. Teilnehmer der 1-Tages-Tour werden zurück zum Grenzübergang nach Israel/Eilat gefahren, Teilnehmer der 2-Tages-Tour werden auf dem Rückweg zur Grenze mitten in der Wüste Wadi Rum rausgelassen (nähere Infos folgen im nächsten Abschnitt) und Teilnehmer der 3-Tages-Tour bleiben für eine Nacht in Petra.
Übrigens: Wer "Petra by Night" und mit hunderten Kerzen ausgeleuchtet erleben möchte hat hierfür an drei Abenden die Woche Gelegenheiten: Jeweils am Montag-, Mittwoch- und Donnerstagabend ist die Schlucht und die Schatzkammer in Kerzenschein getaucht.
Es ist bereits einige Zeit vergangen, seitdem ich an der 2-Tages-Tour von Tourist Israel teilgenommen habe (Februar 2018). In der Zwischenzeit habe ich erfahren, dass das Programm ein wenig abgeändert wurde, sodass von der Abholung an der Grenze zunächst ein Zwischenstop in der Stadt Aqaba erfolgt, bevor man in ein Beduinen Camp gefahren wird (ggf. ein anderes als das, das ich nachfolgend beschreibe) und dort den ersten Tag ausklingen lässt. Erst am Morgen des zweiten Tages reist man nach Petra, bevor es am Abend zurück nach Eilat geht. Trotzdem möchte ich euch unsere damaligen Erfahrungen detailliert beschreiben:
Der Bus hat uns also nach dem Besuch der Felsenstadt Petra in der Wadi Rum Wüste an einer Hauptstraße raus gelassen, von wo aus wir von einem Beduinen, der Mitarbeiter unseres Beduinen Camps "Bait Ali Camp" war, abgeholt.
Neben der Übernachtung in unserem Camp war ebenfalls ein authentisches Dinner und das Frühstück in dem Preis inbegriffen. Standardmäßig übernachtet man in einem Zelt, welches ihr auf nachfolgenden Fotos sehen könnt, aber das Upgrades zu einem Chalet ist gegen Aufpreis möglich. Das Zelt mag zwar auf den ersten Blick sehr wohnlich aussehen und die Betten in den Zelten waren auch recht bequem, aber trotzdem sind die Planen des Zeltes sehr dünn und haben teilweise Löcher, sodass man von draußen problemlos in das Zelt hinein schauen könnte und man jedes kleinste Geräusch von außen wahrnehmen kann. Außerdem kühlt die Wüste Nachts stark ab, sodass ich trotz meines dicken Pullis und der Decken ein wenig gefroren habe - ihr könnt euch vorstellen, wie ich geschlafen habe. Trotzdem war es eine aufregende Erfahrung und man schläft ja eigentlich genau aus solchen Gründen in einem solchen Camp... also wahrscheinlich würde ich mich auch beim nächsten Mal nicht für das Upgrade entscheiden :-)
Es gab nach unserer Ankunft gleich das authentische Dinner im Gemeinschaftsraum, welches ok war, aber zu große Ansprüche sollte man nicht haben. Wenn ihr euch darauf einlassen könnt, dann wird es euch hier sicherlich gefallen. Nach dem Abendessen gab es die Möglichkeit Bier & Sisha auf eigene Kosten zu bestellen und somit den Abend gemütlich ausklingen zu lassen.
Auf Rat der Mitarbeiter des Beduinen Camps bin ich um 05:00 Uhr aufgestanden, um mir den Sonnenaufgang anzuschauen und kann dies jedem nur ans Herz legen! Meine nachfolgenden Fotos sprechen für sich, oder?
Nach unserem Frühstück hatten wir eine Jeep Safari Tour, die ebenfalls im Gesamtpaket inkludiert war. Durch den Mitarbeiter, der uns auch schon am Tag zuvor von der Hauptstraße abgeholt hatte, haben wir einiges über die Wüste erfahren und viele unterschiedliche Ecken gesehen - auch hier geben euch meine Fotos einen besseren Eindruck über die unterschiedlichen härten des Bodens und der vielfältigen Farben des Sandes. Wusstet ihr, dass Teile des Films "Transformers - Revenge of the Fallen" hier gedreht wurden? Im Februar war es morgens noch sehr kalt und ich war froh, meine Jacke und einen Schal dabei gehabt zu haben... packt lieber ein wenig zu viel ein, als zu wenig.
Nach der Jeep Tour wurden wir für 3 Stunden nach Aqaba gefahren, einer Stadt mit Rund 80.000 Einwohnern, die am Roten Meer und an der Grenze zu Israel liegt. Die gesamten 3 Stunden sind komplett zur freien Verfügung. Nach unserem Mittagessen, welches aus eigener Tasche zu zahlen ist, haben wir einen Spaziergang durch die Stadt und eine kleine Bootsfahrt gemacht. Lauft also unbedingt zum Roten Meer und schaut euch Israel und Eilat mal aus dieser Perspektive an.
Habt ihr noch Fragen? Dann schreibt mir gerne über das Kontaktformular dieser Webseite oder per PM auf Instagram.
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